Phantomschmerzen sind lang anhaltende Empfindungen von Schmerz, die scheinbar von einem nicht mehr vorhandenen Teil des Körpers ausgehen. Diese Schmerzen manifestieren sich üblicherweise kurz nach einer Amputation und können verschiedene Charakteristiken haben wie brennend, kribbelnd, juckend oder drückend. Häufig werden sie in den fehlenden Fingern oder Zehen wahrgenommen. Es wird angenommen, dass etwa 80 % der Personen, die eine Amputation durchgemacht haben, Phantomschmerzen erleben.
Die Dauer der Phantomschmerzen variiert stark von Person zu Person. Sie können nur wenige Sekunden oder Minuten dauern, aber auch Stunden bis hin zu Tagen anhalten. Bei den meisten Betroffenen nimmt die Häufigkeit und Intensität der Schmerzen innerhalb der ersten sechs Monate nach der Amputation ab. Dennoch leiden viele Menschen über Jahre hinweg in unterschiedlichem Ausmaß unter diesen Empfindungen.
Oft zögern die Betroffenen, über ihre Phantomschmerzen zu sprechen, aus Sorge, dass ihre Empfindungen als merkwürdig oder irrational abgetan werden könnten. Es ist jedoch entscheidend, diese Schmerzen frühzeitig zu melden, damit geeignete Maßnahmen zur Behandlung eingeleitet werden können.
Was ist die Ursache von Phantomschmerzen?
Im Gegensatz zu Schmerzen, die durch direkte Verletzungen einer Extremität entstehen, werden Phantomschmerzen vermutlich durch gemischte Signale des Gehirns oder Rückenmarks verursacht. Dieses Konzept ist von großer Bedeutung, da die Behandlung von Phantomschmerzen sich deutlich von der anderer Schmerzarten unterscheidet. Neue Therapien zielen darauf ab, diese Signale im Gehirn oder Rückenmark zu modulieren.
Bestimmte Aktivitäten oder Bedingungen können Phantomschmerzen auslösen. Dazu gehören:
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Berührung
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Urinieren oder Stuhlgang
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Geschlechtsverkehr
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Angina pectoris
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Zigarettenrauchen
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Veränderungen des Luftdrucks
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Gürtelrose
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Hitze oder Kälte
Wenn jemand feststellt, dass bestimmte Ereignisse Phantomschmerzen auslösen, ist es ratsam, dies mit einem Arzt zu besprechen. Einige Auslöser lassen sich vermeiden, z. B. durch Rauchstopp oder eine angepasste Ernährung zur Vermeidung von Verstopfung. Andere Auslöser müssen einfach verstanden und bewältigt werden. Luftdruckschwankungen lassen sich nicht verhindern, aber man kann sich auf stärkere Phantomschmerzen bei Wetterwechseln einstellen.
Oft zögern Betroffene, über ihre Phantomschmerzen zu sprechen, aus Angst, nicht ernst genommen zu werden. Dennoch ist es entscheidend, diese Schmerzen zu melden, damit eine angemessene Behandlung eingeleitet werden kann.
Phantomschmerzen können mit Medikamenten behandelt werden
Es existieren diverse Medikamentenkategorien, die zur Linderung von Phantomschmerzen beitragen können, wobei jedes auf unterschiedliche Schmerzarten einzugehen scheint. Zu den potenziell wirksamen Kategorien zählen:
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Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika
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Opioide (starke Schmerzmittel)
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Antidepressiva
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Antikonvulsiva
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Betablocker
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Muskelrelaxantien
Die optimale Wirkung einiger dieser Medikamente kann durch die Kombination mit anderen Präparaten und die Berücksichtigung der Tageszeit verstärkt werden. Zum Beispiel zeigen Antidepressiva häufig eine bessere Wirkung, wenn sie vor dem Schlafengehen eingenommen werden und werden oft gleichzeitig mit Antikonvulsiva verabreicht. Eine individuelle Abstimmung der Medikamente, um die effektivste Behandlung bei minimalen Nebenwirkungen zu gewährleisten, erfordert eine enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Alternative und ergänzende Therapien können zur Verringerung von Phantomschmerzen beitragen. Zu diesen Methoden gehören:
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Akupunktur
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Massage des Stumpfes
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Verwendung eines Schrumpfgeräts
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Repositionierung des Stumpfes durch Unterstützung mit einem Kissen
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Spiegeltherapie
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Biofeedback
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TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation)
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Therapie mit virtueller Realität
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Visualisierungstechniken
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Musiktherapie
Die Wirksamkeit einiger dieser alternativen und ergänzenden Therapien zur Schmerzlinderung bei Phantomschmerzen ist noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt. Dennoch gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass sie zumindest einigen Patienten helfen könnten. Die Auswahl geeigneter Therapien hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Patienten ab. Vor der Anwendung einer alternativen oder ergänzenden Therapie ist es wichtig, sich mit einem Arzt abzustimmen.
Phantomschmerzen: Es besteht Hoffnung auf Linderung
Phantomschmerzen lassen sich so behandeln, dass sie das tägliche Leben nicht mehr beeinträchtigen. Das Hauptziel der Behandlung ist es, die Schmerzen effektiv zu reduzieren, damit Betroffene ihre alltäglichen Aktivitäten wieder uneingeschränkt ausüben und das Leben in vollen Zügen genießen können. Eine enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten ist entscheidend, um einen maßgeschneiderten Behandlungsplan zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, der individuell angepasst ist. Es ist ratsam, nach Möglichkeit alle potenziellen Auslöser zu vermeiden, die diese Schmerzen auslösen könnten.
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